PLATTENSPIELER-TEST AUS STEREO 4/1997
Das solide
Headshell
läßt sich
zwecks Sy-
sternjustage
vom Arm
abnehmen.
Eine mitge-
lieferte
Schablone
macht
die Einstel-
lung des
Überhangs
zum Kinder-
spiel
alles felsenfest. Dank m itgeliefer-
ter Schablone, Schräubchen, Di-
stanzplättchen und anschaulicher
Anleitung ist der Tonabnehm erein-
bau - die Kontakte der Tonarm-
drähtchen dabei nie m it den Fin-
gern, sondern einer Pinzette auf die
Pins stecken - kein Problem. Unge-
übte sollten ihn trotzdem ihrem
Händler überlassen, um Justage-
fehler auszuschließen.
W as m ir an Plattenspielern allge-
mein so gefällt? Daß ihr Klang nicht
allein das Resultat der Kompetenz
des E ntwicklers ist, sondern auch
das der eigenen Fähigkeiten. Von
der Sorgfalt bei der Aufstellung bis
zur Feinjustage des Subchassis -
w e r penibel und clever ist, hört
mehr. Das gilt für den kleinen Tho-
rens ganz genauso. In seinem Kon-
zept steckt ein hohes Klangpoten-
tial! Ich habe am TD 166 vornehm -
lich m it vier System en experim en-
tie rt: den M M -A bnehm ern Audio-
Technica A T440 M L (um 285 Mark),
O rtofon
OM 10 Super
(um
105
Mark) und Shure V 1 5V xM R (um
500 Mark) sowie Dynavectors High-
V
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Verleiht
dem Klang-
bild Sta-
bilität und
Prägnanz:
der optional
erhältliche
Metall-
innenteller
ist für
Audiophile
ein Muß
O utput-M C D V -50XM K.il (um 400
Mark). Die tonale G eschlossenheit
des Shure, die Dynamik des Dyna-
vector - alle U nterschiede zwi-
von Thorens neuerdings optional
angebotene RCD-Bodenplatte (sie-
he Kasten unten).
Selbstverständlich erreicht der Ba-
schen den System en präsentiert
dener auch so nicht die stoische
der TD166 w ie auf dem Silber-
tablett, überdeckt sie nicht m it ei-
genen Klangvorstellungen.
Ü berrascht hat m ich die ausge-
sprochen gute Raumabbildung und
Plastizität des Thorens. Egal, ob
einzelne S tim m en oder große Or-
chester auf dem Programm stehen:
Der TD 166 läßt jederzeit genug
Luft und fokussiert präzise. Kaum
ein Zittern oder nervöses Verschie-
ben des Spektrum s bei Pegelände-
rungen. Das kann mancher teurerer
Spieler nicht viel besser.
Noch
m ehr Ruhe und Stabilität ins m usi-
kalische G eschehen brachte die
Souveränität eines Oracle Delphi
oder W ell Tem pered Reference.
Aber die kosten auch locker das
Zehnfache. Daß ich m ich genötigt
sehe, den kleinen Volksplattenspie-
ler überhaupt m it diesen S-Klassen
in Beziehung zu setzen, liegt daran,
daß ich bei ihm w esentliche Para-
m eter audiophiler Schallplattenwie-
dergabe m ühelos erkenne. M usika-
lische Spannungsbögen aufbauen,
den Hörer vor der Anlage festhal-
ten, seine Aufm erksam keit binden
- das kann auch ein TD 166.
Nach einigen W ochen der Beschäf-
tigung m it dem Thorens kann ich In-
Stabile Basis —
ruhiaer Klana
D
aß die richtige Aufstellung eines Plattenspielers von klangentscheidender Bedeu
tung ist, ist kein Geheimnis Doch die Konstruktion des Laufwerks ist natürlich die
primäre Voraussetzung für besten Klang. Ein oft übersehenes Bauteil ist dabei die Bo-
denplatte Beim TD166Mk VI besteht sie aus dünner Preßpappe. die mittels vier Schrei;
ben fixiert ist (unteres Foto rechts}. Kleine Hartgummifüße bilden den Kontakt zur Unte
läge. Ab sofort bietet Thorens zum Preis von 250 Mark eine ungleich bessere Boden
platte für die Modelle TD166/146 und T02001 an. In die stabile MDF-Platte fräst Tho-
rens eine Spirale, die mit einem neuen, von der Offenburger Firma
CAV-Clearlight Audio entwickelten Kompositwerkstoff aus Gum
,
”
mi. Quarzsand und Wolfram aufgefüllt wird ideale Dämp-
fungseigenschaften sollen die Vorzüge des sogenannten
RDC-Materials sein Aus dem gleichen Stoff beste-
hen auch die Spikes, auf denen der Platten-
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Spieler dann steht. Der Austausch der Bo-
»
^
denplatten ist einfach - und sinnvoll. Mit
dem vorgefertigten RDC-Teil gewann der
Klang an Ruhe und Ordnung Bässe kamen straf-
fer, der Übergang zu den Mitten war deutlich glatter,
Stimmen tonal glaubhafter Eine lohnende Investition!
STEREO
134
30 JAHRE STEREO